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Ungefähre Lesedauer: 20 min
In einer Alkohol MPU gibt es sehr viele Dinge zu beachten. Welche Fragen kommen auf einen zu, wie ist der Ablauf, welche Kosten hast Du zu erwarten, benötigst Du Abstinenznachweise und wie bereitest Du Dich optimal vor?
In unserem Artikel klären wir alle Fragen zur Alkohol MPU und zeigen Dir, wie Du diese bestehen kannst.
Der Autor
Zur Alkohol MPU muss:
Dann erhältst Du von der Führerscheinstelle (FsSt) eine schriftliche Aufforderung zur MPU und musst diese absolvieren, um wied
Bei der Alkohol MPU Stelle wird ein Gutachten über Dich erstellt, das anschließend von Dir an die Führerscheinstelle weitergeleitet werden kann, aber nicht muss.
In dem MPU Gutachten wirst Du von Verkehrspsycholog:innen sowie MPU Mediziner:innen zu Deinem Alkoholkonsum befragt.
Zusätzlich wirst Du einen Alkohol MPU Fragebogen ausfüllen müssen, einen Leistungstest machen und möglicherweise Abstinenzbelege nachweisen.
Die Kosten für die Alkohol MPU musst Du selbst übernehmen.
Dazu gehören:
In der Vorbereitung zur Alkohol MPU musst Du Dich mit Deiner Konsumgeschichte sowie Konsummotiven auseinandersetzen und diese aufarbeiten, sowie gegebenenfalls Abstinenznachweise erbringen.
Es gibt drei Gründe, die dazu führen, dass Du eine Alkohol MPU absolvieren musst:
Ab wie viel Promille Du eine Alkohol-MPU machen musst, hängt maßgeblich von den folgenden Promillewerten ab.
Die Aufforderung zur Alkohol MPU ist abhängig vom Promillewert
Info
bis 0,5 Promille
Du hast wahrscheinlich nichts zu befürchten, jedenfalls wenn Du keinen Unfall gebaut hast und auch sonst nicht im Verkehr aufgefallen bist, beispielsweise durch Fahren von Schlangenlinien.
Solltest Du allerdings auffällig fahren, obwohl Du unter 0,5 Promille Blutalkoholkonzentration hattest, ist das ein Hinweis, dass Du nicht fahrtüchtig gewesen bist.
Dann könnte es in sehr seltenen Fällen doch zu einer MPU Anordnung kommen.
von 0,5-1,09 Promille
Du musst noch nicht mit einer Alkohol-MPU rechnen, außer Du bist Wiederholungstäter, dann ist eine MPU mit diesem Promillewert äußerst wahrscheinlich.
Außerdem gilt wie auch schon bis zu 0,5 Promille Blutalkoholkonzentration: Wenn Dein Fahrverhalten auf Nicht-Verkehrstauglichkeit hinweist, kann eine MPU angeordnet werden.
zwischen 1,1 und 1,59 Promille
Du hast die absolute Fahruntüchtigkeit erreicht und musst höchstwahrscheinlich zur MPU, selbst wenn Du keinen Unfall gebaut oder keine Verkehrsauffälligkeit gezeigt hast.
ab 1,6 Promille
Die Alkohol-MPU wird automatisch angeordnet. Bei diesem Promillewert ist also klar, dass eine MPU für Dich unausweichlich ist, wenn Du Deine Fahrerlaubnis zurückhaben möchtest.
Diese Werte gelten allerdings nicht nur, wenn Du betrunken Auto gefahren bist, sondern bei jeder Teilnahme am Straßenverkehr. Darauf gehen wir in den folgenden drei Absätzen ein.
Beachte
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In den meisten Fällen verbindet man die Alkohol-MPU damit, dass man betrunken Auto gefahren ist. Genauso kannst du allerdings die MPU absolvieren müssen, wenn du betrunken Fahrrad oder Scooter gefahren bist.
Wenn Du betrunken Auto gefahren bist und mit einem Promillewert von über 1.1 erwischt wurdest, ist eine Anordnung zur Alkohol MPU durch die Führerscheinstelle sehr wahrscheinlich.
Ab einem Promillewert von 1,6 wirst auf jeden Fall eine MPU wegen Alkohol absolvieren müssen.
Doch auch zwischen Promillewerten zwischen 0,3 und 1,1 kannst Du in gewissen Fällen zu einer MPU aufgefordert werden. Das ist allerdings selten der Fall.
Wenn Du betrunken E-Scooter gefahren bist und die Promillegrenze von 1,6 überschritten hast, dann verlierst Du Deine Fahrerlaubnis und musst die Alkohol-MPU absolvieren, um diese zurückzuerlangen.
Wenn Du unter einem Promillewert von 1,6 erwischt wurdest, hast Du vermutlich nichts zu befürchten – außer Du bist ein Wiederholungstäter. Dann kannst Du auch bei einem Promillewert unter 1,6 mit einer Aufforderung zur MPU rechnen.
auch wenn du betrunken Fahrrad fährst droht dir der Verlust Deiner Fahrerlaubnis.
Die Promillewerte sind hier identisch zu jenen beim Auto oder E-Scooter fahren und liegt bei 1,6 Promille.
Wenn Du unter einem Promillewert von 1,6 erwischt wurdest, hast Du vermutlich nichts zu befürchten – außer Du bist ein Wiederholungstäter. Dann kannst Du auch bei einem Promillewert unter 1,6 mit einer Aufforderung zur MPU rechnen.
Wenn Du außerhalb des Straßenverkehrs durch Alkohol polizeilich aufgefallen bist, kann auch das zu einer Alkohol MPU führen. Beispielsweise wenn Du stark alkoholisiert in eine Schlägerei verwickelt warst und dabei positiv auf Alkohol getestet wurdest.
Bei einem Promillewert von 1,6 oder mehr kannst Du davon ausgehen, dass das an die Führerscheinstelle weitergeleitet wird und diese eine Alkohol MPU anordnet.
Oder Du bist stark alkoholisiert auf dem Heimweg einer Party und benutzt dabei die Straße als Fußweg. In diesem Fall kann die Polizei auch einen Alkoholtest durchführen und das Ergebnis an die Führerscheinstelle weiterleiten. Auch dann kann eine MPU angeordnet werden.
Es kann auch passieren, dass Du noch nie einen Führerschein hattest, allerdings schon aufgrund von Alkohol aufgefallen bist, zum Beispiel durch polizeilich bekannte Delikte oder Auffälligkeiten unter starken Alkoholeinfluss.
Derartige Auffälligkeiten werden auch an die Führerscheinstelle weitergeleitet, wenn Du noch gar keinen Führerschein hast. Dann kannst Du trotzdem eine Aufforderung zur Alkohol MPU erhalten, sobald Du einen Antrag auf Erteilung der Fahrerlaubnis stellst.
Nachdem Du diesen Antrag gestellt hast, wird Dich die Führerscheinstelle darüber informieren, welcher Vorfall bei dieser bekannt ist und Dich auffordern eine Alkohol MPU zu machen, bevor Du Deinen Führerschein erlangen kannst.
Wenn Du Fahranfänger oder noch nicht 21 Jahre alt und somit in der Probezeit bist, gibt es keine Toleranz, was Alkohol betrifft. Eine Alkohol-MPU kann also auch schon bei 0,01 Promille angeordnet werden.
In der Regel ist das aber nicht der Fall. Vielmehr wird unterschieden in A-Verstöße und B-Verstöße sowie bestimmte Promillegrenzen:
A- Verstöße
A-Verstöße sind schwerwiegende Verstöße, hierzu zählt Alkohol in der Probezeit.
Nach drei A-Verstößen in der Probezeit kommt es zum Führerscheinentzug. Um diesen dann zurückzubekommen, wirst du eine Alkohol-MPU absolvieren müssen.
B- Verstöße
B-Verstöße sind weniger schwerwiegende Verstöße, beispielsweise mangelnde Ladungssicherheit oder Überziehung der Hauptuntersuchung um 8 Monate.
Wenn Du sechs von diesen Verstößen gesammelt hast, wird Dir deine Fahrerlaubnis entzogen, welche Du dann häufig nur mit einer MPU zurückerhältst.
Ab 0,3 Promille
Ab 0,3 Promille bei Gefährdung des Straßenverkehrs wird Dir Deine Fahrerlaubnis entzogen und um diese wiederzubekommen, wirst Du eine Alkohol-MPU absolvieren müssen.
>1,09 Promille
Wenn Du eine Promillegrenze von 1,09 überschreitest, wird Dir auch ohne Gefährdung des Straßenverkehrs die Fahrerlaubnis entzogen, welche Du dann meist nur mit einer Alkohol-MPU zurückerhältst.
Bei der Alkohol MPU kommen verschiedene Kosten auf Dich zu. Der Gesamtpreis kann je nach Auflagen und Vorbereitung stark variieren. Solltest Du bei einer MPU durchfallen, hat das ebenfalls Auswirkungen auf die gesamte finanzielle Belastung.
Die Kosten einer Alkohol MPU belaufen sich wahrscheinlich auf circa 900 Euro bis zu 4500 Euro.
Info
Folgende Kosten musst Du bei einer Alkohol MPU berücksichtigen:
In unserem Artikel zu Alkohol MPU Kosten erfährst Du weitere Details mit welchen Kosten Du bei Deiner Alkohol MPU rechnen kannst.
Der Ablauf der Alkohol MPU ist immer der gleiche und sie besteht aus den 4 folgenden Teilen:
MPU
Fragebogen
Dieser dauert ca. 15 min. Hier werden Dir spezifische und allgemeine Fragen zur Tat gestellt.
MPU Leistungstest
Der Leistungstest dauert ca. 30 bis 45 min und setzt sich aus Wahrnehmungs-, Reaktions- und Konzentrationstest zusammen.
Medizinische Untersuchung
Diese dauert ca. 10-30 min. Hier wird ein Urinscreening auf Alkohol durchgeführt.
Psychologisches Gespräch
Das Gespräch ist mit ca. 60 min der umfangreichste und längste Teil der MPU.
Zwischendurch musst Du auch mit Wartezeiten rechnen, insgesamt solltest Du für Deine Alkohol-MPU also ca. 5 Stunden einplanen.
Timer
In diesem Gespräch geht es darum, dass sich der:die Gutachter:in ein Bild davon machen kann, wie Du Dein Verhalten bezüglich der Fahrtauglichkeit geändert hast.
Um das herauszufinden, werden Dir im Gutachten viele Fragen gestellt. Die Antworten auf diese Fragen werden notiert. Manchmal läuft auch ein Diktiergerät mit.
Wichtig ist, dass Du die Angaben, die du hier machst, auch im Fragebogen und im medizinischen Teil des Drogen MPU Gutachten angibst und sich diese nicht widersprechen.
Um das Alkohol MPU Gutachten zu verfassen wird Dir der:die Psycholog:in verschiedene Fragen stellen. Dabei bedient er:sie sich an einem Repertoire an Fragen, die weitestgehend einheitlich sind.
Die Fragen findest Du in unserem Artikel zu MPU Fragen. Die weitestgehend einheitlichen Fragen ergeben sich aus den Vorgaben des Bundesamt für Straßenverkehr (BASt), welches anordnet, welche Themen in einer Medizinisch Psychologischen Untersuchung geklärt werden müssen.
Du musst hier glaubhaft belegen, wie Du Dein Verhalten bezüglich Alkohol, nachdem Du auffällig geworden bist, verändert hast. Du kannst nicht damit rechnen, dass Du auf gut Glück durch das Gespräch kommst.
Der:Die Psycholog:in hat neben Deiner Geschichte schon viele andere gehört. Er:Sie kann sich auch verschiedener Statistiken bedienen, um die wahrscheinliche Glaubwürdigkeit deiner Aussagen zu überprüfen.
Hier ist zum Beispiel ein häufiges Problem, dass Personen sagen, am Tag der Kontrolle seien sie zum ersten Mal unter Alkoholeinfluss Auto gefahren. Das kann natürlich sein, ist allerdings sehr unwahrscheinlich.
Die Wahrscheinlichkeit, dass man überhaupt in eine Verkehrskontrolle gerät, ist an sich schon nicht hoch. Und dass man ausgerechnet bei diesem einen Mal, dann zum ersten Mal betrunken ist, ist noch unwahrscheinlicher.
Teilweise werden im psychologischen Gutachten manche Fragen öfter bzw. in ähnlicher Weise erneut gestellt. Auf diese Art und Weise wird getestet, ob sich Deine Aussagen verändern sollten. Denn das wäre natürlich ein Grund die MPU nicht zu bestehen.
Dieser Aspekt verunsichert viele Personen. Verständlicherweise, denn es gibt bezüglich der Abstinenznachweise bei Alkohol keine vorgefertigte Kategorisierung, aus der jede betroffene Person klar und deutlich erfahren kann, ob ein Abstinenznachweis gefordert wird oder nicht.
Ob Du einen Abstinenznachweis vorlegen musst, entscheiden am Ende die Gutachter:innen. Bei der Entscheidung spielt der Blutalkoholwert (BAK) nur eine untergeordnete Rolle.
Beachte
Letztlich kommt es bei der Entscheidung, ob Du bei der Alkohol MPU Abstinenznachweise benötigst, darauf an, welche Art von Alkoholkonsum bei Dir in der Vergangenheit vorlag. Dabei wird in vier verschiedene Fälle kategorisiert:
Du benötigst definitiv einen Abstinenznachweis bei der Alkohol MPU, wenn bei Dir eine Alkoholsucht oder ein Alkoholmissbrauch vorgelegen hat. Dann kannst Du die MPU nur bestehen, wenn Du zusätzlich zu angemessenen Antworten im Alkohol MPU Gutachten 12 Monate Abstinenz von Alkohol gemäß der CTU Kriterien vorlegen kannst.
Außerdem wird häufig ein Abstinenznachweis gefordert, wenn Du bei der MPU angibst alkoholabstinent zu leben und dies auch weiterhin zu tun – obwohl bei Dir weder Sucht noch Missbrauch vorlagen. In so einem Fall kann es aber auch ausreichen weniger als 12 Monate Alkoholabstinenz nachzuweisen.
Ob ein Abstinenznachweis erforderlich ist, hängt also nicht mit Deiner Blutalkoholkonzentration zusammen. Diese kann allerdings ein Hinweis auf eine starke Alkoholgewöhnung sein, solltest Du beispielsweise trotz einer BAK von 1,6 Promille oder mehr überhaupt keine Ausfallerscheinungen haben.
Dann wird davon ausgegangen, dass bei Dir bereits eine starke Gewöhnung an Alkohol vorliegen muss, was zumindest ein missbräuchliches Alkoholkonsummuster nahelegt, weshalb dann 12 Monate Abstinenz von Alkohol gefordert werden.
Wenn bei Dir weder eine Alkoholsucht noch missbräuchlicher Alkoholkonsum vorlagen, sondern risikoarmer bzw. eine Alkoholgefährdung vorlag, werden keine Abstinenznachweise zum Bestehen der Alkohol MPU nötig sein.
Wenn Du tatsächlich mit risikoarmen Alkoholkonsum in einer Verkehrskontrolle aufgefallen sein solltest und MPU machen musst, ist Kontrolliertes Trinken eine gute Lösung für Dich.
Wenn bei Dir eine Alkoholgefährdung vorlag, musst Du keine Abstinenznachweise vorlegen, sondern kannst, sofern Du gut argumentierst Dich an das Programm Kontrolliertes Trinken halten (siehe den Punkt Kontrolliertes Trinken weiter unten).
Bist Du im Bereich Schädlicher Alkoholkonsum oder Alkoholmissbrauch einzuordnen, bzw. warst zum Zeitpunkt der Auffälligkeit in dem Bereich einzuordnen, verlangt die Führerscheinstelle meistens auch eine vollständige Abstinenz von Alkohol.
Je höher Dein Wert über einer BAK von 1,1 Promille lag, desto wahrscheinlicher wird eine 12-monatige Abstinenz verlangt.
In den Bereichen zwischen 1,1 Promille BAK und 1,6 Promille BAK musst Du also nicht zwangsweise eine Abstinenz vorlegen, die Wahrscheinlichkeit ist allerdings sehr hoch.
Vor allem wenn Du nicht zum ersten Mal mit Alkohol aufgefallen bist und Deine Argumentation bei der MPU nicht sehr überzeugend ist.
Auf der sicheren Seite bist Du allerdings, wenn Du entsprechende Abstinenznachweise von 12 Monaten vorlegen kannst.
Über die verschiedenen Alkoholkonsummuster klärt auch der Bund auf.
Wie lange Alkohol, bzw. das Alkoholabbauprodukt ETG (Ethylglucuronid) in deinem Körper nachweisbar ist, hängt davon ab, ob Dein Blut, Dein Urin oder Deine Haare analysiert werden.
Die folgenden Werte beziehen sich auf die Zeit nach Konsumende. Alkohol im Urin ist beispielsweise bis zu 72 Stunden nach dem letzten Konsum nachweisbar. Die Nachweisbarkeit von Alkohol im Blut nimmt am schnellsten ab.
Dabei kannst Du Dich an Promillerechner aus dem Internet orientieren. In der folgenden Tabelle sind die Zeiten dargestellt:
| Blut | Nur wenige Stunden |
| Urin | Bis zu 72 Stunden |
| Haar | Bis zu 3 Monaten |
Wenn Du Abstinenz nachweisen musst, kannst Du das entweder über eine Urinprobe oder eine Haaranalyse machen. Deine Proben werden dann auf Ethylglucuronid (ETG) untersucht. Hierbei handelt es sich um ein Alkohol-Abbauprodukt, das natürlich nur nachweisbar ist, wenn Du Alkohol getrunken hast.
Bei der MPU Stelle musst Du am Tag der MPU unter ärztlicher Aufsicht eine Urinprobe abgeben, die bei einer reinen Alkohol MPU ausschließlich auf Alkohol, nicht auf Drogen, analysiert wird.
Wenn Du Dich für die Urinanalyse entscheidest, musst Du bei einem Abstinenzzeitraum von 6 Monaten mindestens 4 unauffällige Proben abgeben, bei 12 Monaten musst Du mindestens 6 unauffällige Proben vorlegen.
Die Abgabe der Urinproben erfolgt ohne lange Vorankündigung, du hast nach Ankündigung jeweils 24h Zeit, um zur Probenabgabe zu erscheinen.
Solltest Du Dich für die Haaranalyse entscheiden, werden gemessen ab der Kopfhaut Haarsegmente von 3 cm Länge untersucht.
Da man von einem Zentimeter Haarwachstum pro Monat ausgeht, entspricht das einem Beurteilungszeitraum von 3 Monaten.
Wenn Du also 6 Monate Abstinenz nachweisen musst, dann brauchst Du 2 Haaranalysen, bei 12 Monaten Nachweiszeitraum brauchst Du dann mindestens 4 Analysen.
Da Haaranalysen sehr sensibel reagieren, musst Du auch auf Essen mit Alkohol (z.B. Tiramisu) verzichten und auch bei alkoholhaltigen Kosmetika vorsichtig sein.
Deine Haare dürfen bei der Probe nicht gebleicht, gefärbt oder anderweitig behandelt sein.
Achtung
Vor dem Urinscreening (am besten schon einen Tag davor) solltest Du normal viel Flüssigkeit zu Dir nehmen, da sonst die Gefahr besteht, dass Dein Urin zu sehr verdünnt ist.
Wenn Du bei einem Urin Abstinenzprogramm auf Alkohol einen Kreatinin-Wert unter 0,2g/l hast, ist die Probe ungültig.
Sollte das bei zwei aufeinanderfolgenden Probeentnahmen passieren, wird das Abstinenzprogramm abgebrochen, da die CTU-Kriterien nicht mehr erfüllt sind.
Achte also darauf, dass es im Idealfall nie passiert. Sollte das bei einer Probeentnahme geschehen sein, muss die nächste auf jeden Fall einen Kreatinin-Wert von über 0,2g/l enthalten.
Da auch am Tag der Alkohol MPU eine Urinprobe unter Sicht genommen wird, darfst Du Deinen Urin nicht durch übermäßige Wasserzufuhr manipulieren.
Dabei wird sich im Labor auch der Kreatinin-Wert angesehen. Dieser liegt bei einer durchschnittlichen Flüssigkeitszufuhr über 0,2g/l.
Wenn dieser unterhalb dem Wert liegt, ist die Urinprobe unbrauchbar. Darauf leiten wir zwei Empfehlungen ab:
1. Versuche die Urinprobe auf keinen Fall durch übermäßigen Flüssigkeitszufuhr zu manipulieren
2. Wenn Du normal viel trinkst, hast Du nichts zu befürchten. Wenn Du absolut sicher sein möchtest, trinke etwas weniger. Aber auf keinen Fall zu wenig, denn ausreichend Flüssigkeitszufuhr ist erstens immer wichtig und zweitens auch besser für Deine Konzentrationsfähigkeit während der MPU Gespräche.
Wenn Du zur Alkohol-MPU musst, dann musst Du im Zweifelsfall 6 oder 12 Monate Abstinenz nachweisen, in diesem Fall darfst du tatsächlich 6 bzw.12 Monate keinen Alkohol getrunken haben.
Wenn Du angibst kontrolliert zu trinken, dann darfst du auch einige Tage davor Alkohol konsumiert haben, wenn da beispielsweise Silvester war und Du angibst, nur an Deinem Geburtstag und an Silvester Alkohol zu trinken.
Wichtig ist dann allerdings, dass bei einer Analyse genau das belegt wird, denn sollte Dein Test nicht mit deiner Aussage übereinstimmen, ist das ein K.O.-Kriterium.
Am Tag der MPU wird bei Dir unter Sicht eine Urinprobe genommen. Alkohol ist im Urin bis zu drei Tage bzw. 72 Stunden im Nachhinein nachweisbar.
Also solltest Du mindestens drei Tage vor der MPU keinen Alkohol getrunken haben. Denn Du möchtest keinen positiven Urintest am Tag der MPU – auch wenn Du angibst, kontrolliert zu trinken.
Es gibt keinen Grund für Dich drei Tage vor der Alkohol MPU, Alkohol zu konsumieren!
Unter kontrolliertem Trinken versteht man ein Trinkverhalten, das Dir die Freiheit lässt, in bestimmten, von Dir vorher festgelegten Situationen eine zuvor festgelegte Menge an Alkohol zu trinken.
Mit diesem Trinkverhalten möchtest du den Gutachter:innen zeigen, dass Du vernünftig und verantwortungsbewusst mit Alkohol umgehen kannst, das schließt nur einen seltenen Genuss und nur eine geringe Menge ein.
In den meisten Fällen ist kontrolliertest Trinken die beste Wahl, um die Alkohol-MPU zu bestehen, sofern davor bei Dir keine Sucht vorgelegen hat.
Wenn Du kontrolliertes Trinken angibst, kann es sein, dass die Gutachter:innen keinen Nachweis fordern.
Doch auch hier gilt: Wird ein Nachweis gefordert und geht aus diesem hervor, dass Du nicht kontrolliert getrunken hast sondern häufiger als angegeben und mehr als angegeben, ist das ein K.O. Kriterium zum Bestehen der MPU.
Deine Leberwerte können zwar in der MPU noch getestet werden, haben aber nur noch einen unterstützenden Charakter, sie reichen allein nicht aus, um Abstinenz oder Missbrauch zu belegen. Haar- oder Urinanalysen haben da einen höheren Stellenwert.
Solltest du beim Test stark erhöhte Leberwerte haben und beispielsweise kontrolliertes Trinken angegeben haben, wird davon ausgegangen, dass Du mehr als nur kontrolliert trinkst.
Du solltest also davor Deine Leberwerte von Deinem Hausarzt prüfen lassen und bei erhöhten Werten, die nicht vom Alkohol stammen, eine Begründung deines Arztes zur MPU mitbringen.
Solltest Du also erhöhte Leberwerte und Kontrolliertes Trinken angegeben haben, wirst Du Dein Alkoholkonsummuster sehr wahrscheinlich mit einer Haarprobe nachweisen müssen, aus der abgeleitet werden kann, ob Du Dich an die Vorgaben des Kontrollierten Alkoholkonsums hältst.
Nein. Wenn es bei Dir um eine reine Alkohol MPU Fragestellung geht, wirst Du auch ausschließlich auf Alkohol getestet. Nur wenn es sich um eine Drogen- bzw. doppelte Fragestellung Alkohol und Drogen gehen sollte, wirst Du auf Drogen getestet. Ansonsten aber definitiv nicht.
Wenn Du nach einer ersten Alkohol-MPU erneut in einer Verkehrskontrolle mit, wenn auch nur einer geringeren Menge Alkohol erwischt wirst, wirst Du sehr wahrscheinlich wieder eine MPU absolvieren müssen.
Besonders dann, wenn Du in der ersten MPU angegeben hast, abstinent zu sein. Die Polizei wird nämlich Deine erneute Auffälligkeit an die Führerscheinbehörde weiterleiten, welche dann schnell in Deiner Akte prüfen kann, ob der Konsum Deinen Angaben in der MPU entsprach oder eben nicht.
Solltest Du also ein Wiederholungstäter sein und die Alkohol-MPU mindestens zum zweiten Mal absolvieren müssen, dann werden zusätzliche Fragen auf Dich zukommen.
Ansonsten ändert sich aber nichts. Deine Abstinenznachweise müssen auch nicht über 12 Monate hinausgehen. Dir muss allerdings bewusst sein, dass die MPU-Stelle, bei der Du erneut Deine MPU machst, Dein erstes Gutachten zugeschickt bekommt, falls Du es bei der Führerscheinstelle eingereicht hast und es dort in Deinen Akten ist.
Somit weiß die MPU-Stelle, welche Antworten Du in Deinem ersten Gutachten gegeben hast.
Mit folgenden zusätzlichen Fragen solltest Du rechnen:
– warum bist Du erneut auffällig geworden?
– was ist aus Deinem früheren Vorhaben geworden?
– wieso haben Deine damaligen Änderungen nicht ausgereicht?
– was hast Du nun zusätzlich in Deinem Leben verändert?
Möglicherweise ist Deine zweite MPU allerdings eine andere als Deine erste. Beispielsweise kannst du in der Vergangenheit bereits eine MPU wegen Drogen, Punkten oder einer Straftat absolviert haben und hast nun eine Alkohol-MPU vor dir.
Du kannst dann davon ausgehen, dass Du zur früheren MPU ein bis zwei Fragen gestellt bekommst, allerdings nicht mehr.
Denn nach einem vergangenen positiven Gutachten wird davon ausgegangen, dass Du deshalb nicht mehr auffällig wirst.
Falls also dein erneutes Gutachten nur eine Alkoholfragestellung – und keine andere- beinhaltet, wirst Du nicht erneut zu Deinen vergangenen Vergehen begutachtet.
Es ist nicht verpflichtend, dass Du Dich auch deine Alkohol-MPU vorbereitest, allerdings kann eine passende Vorbereitung Deine Chancen erhöhen, die MPU zu bestehen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Vorbereitung, abhängig von Deinen persönlichen Vorlieben bzw. evtl. auch vom regionalen Angebot.
Diese werden oftmals kostenlos von Beratungsstellen angeboten, hier erhältst Du allgemeine Infos rund um die MPU und geeignete Vorbereitungsmöglichkeiten.
Ss gibt verschiedene Anbieter von kostenpflichtigen Gruppenkursen und je nach Anbieter sind diese Kurse dann unterschiedlich aufgebaut und variieren in ihrer Sitzungsanzahl.
Was sie aber alle gemein haben ist, dass Du die Möglichkeit hast, Dich mit anderen Betroffenen auszutauschen
Du kannst ein kostenpflichtiges Einzelberatungsgespräch mit Verkehrspsycholog:innen führen, dabei soll für Dich die beste Art der Vorbereitung gefunden werden.
Hier wirst Du kostenpflichtig von einem:einer Psycholog:in individuell auf Deine MPU vorbereitet.
Dein Fehlverhalten wird thematisiert und es wird versucht, Deine Probleme zu lösen und daran gearbeitet, die MPU zu bestehen.
Es existieren verschiedene, meist kostenpflichtige Kurse, die auf Dich und deine Situation angepasst sind.
Zeitlich und räumlich hast Du hier die größtmögliche Flexibilität, denn du kannst selbst entscheiden, wann und wo Du die jeweilige Kurseinheit absolvieren möchtest.
Die Kosten für das MPU Gutachten belaufen sich auf circa 700 Euro, können allerdings je nach MPU Stelle variieren. Durch Vorbereitungskurse, geforderte Abstinenznachweise und Anträge bei der Fahrerlaubnisbehörde solltest Du aber eher mit 1500 bis 2500 Euro rechnen. Die Gesamtkosten können allerdings noch viel höher liegen, zum Beispiel durch einen teuren Vorbereitungskurs oder weil Du einmal durchgefallen bist. Dann sind auch bis zu circa 4500 Euro möglich.
Alkohol ist für ca. 72 Stunden in Deinem Urin nachweisbar.
Eine Alkohol-MPU musst Du machen, wenn Du mit mehr als 1,6 Promille am Straßenverkehr teilnimmst, falls Du öfter mit mehr als 0,5 Promille kontrolliert wurdest oder auch, wenn Du unter Alkoholeinfluss einen Verkehrsunfall verursachst. Ein weiterer Grund ist, wenn du außerhalb des Straßenverkehrs öfter oder einmalig stark alkoholisiert, auffällig geworden bist, beispielsweise wegen betrunkenen Schlägereien.
Bei der Alkohol MPU wird eine Urinprobe genommen, die auf Alkohol getestet wird.
Ab 1,6 Promille musst du immer eine MPU machen, zwischen 1,1 und 1,59 Promille musst du sehr wahrscheinlich zur MPU, alle Werte darunter führen bei erstmaliger Kontrolle und ohne Unfall oder Verkehrsauffälligkeit zu keiner MPU.
Fabian Krüger, M.Sc. Psychologie
Ich habe 2018 meinen M.Sc. im Studienfach Psychologie an der Universität Innsbruck erlangt. 2024 schloss ich meine Fortbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten in München ab. Durch meine praktische Tätigkeit habe ich Erfahrung in der Behandlung und Beratung von Menschen mit Alkohol- oder Drogenmissbrauch bzw. Sucht erlangt. So konnte ich mich intensiv mit Motiven zum Konsum auseinandersetzen und weiß auch wie schwierig entsprechende Veränderungsprozesse sind.
Wir melden uns gerne persönlich bei dir, um Deine Fragen zu klären – oder Du rufst direkt an 0049 157 519 159 64: